Was ist die GesundheitsID und wie funktioniert sie?

Die Welt wird immer digitaler – und das wirkt sich auf unser ganzes Leben aus. Auch im Gesundheitswesen schreitet die Digitalisierung mit großen Schritten voran. Das macht Vieles leichter. Wir können Arzttermine online vereinbaren, erhalten Diagnosen in einer Online-Sprechstunde von unseren Ärztinnen und Ärzten oder können mit der elektronischen Patientenakte all unsere medizinischen Daten selbst einsehen und verwalten.

Um viele dieser Anwendungen nutzen zu können, brauchen Sie seit Januar 2024 eine GesundheitsID. Damit sind Sie auf der sicheren Seite und Ihre vertraulichen Daten bestens geschützt.

Was ist die GesundheitsID?

Die GesundheitsID ist Ihr persönlicher Schlüssel zur digitalen Gesundheitswelt. Sie brauchen die GesundheitsID, um unsere digitalen Angebote wie die IKK classic-App oder die elektronische Patientenakte nutzen zu können. Das ist nötig, um Ihre Daten vor dem Zugriff unbefugter Personen zu schützen.

Wie funktioniert die GesundheitsID?

Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Die GesundheitsID ist vergleichbar mit Ihrer elektronischen Gesundheitskarte (eGK). In beiden sind alle wichtigen Informationen enthalten, die im deutschen Gesundheitswesen wichtig sind. Beispielsweise die Krankenversicherungsnummer, der Name oder das Geburtsdatum.

Mit der Gesundheitskarte können Sie sich in der realen Welt als einer unserer Versicherten ausweisen. Mit der GesundheitsID tun Sie das in der digitalen Welt. Das nennt man digitale Identität.

Geplant ist, dass die GesundheitsID ab 2026 auch als vollwertiger Ersatz für die Gesundheitskarte aus Plastik genutzt werden kann. Versicherte können sich damit dann auch bei Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten oder beim Einlösen von Rezepten ausweisen. Das ist ganz ähnlich wie bei einer Bankkarte, die schon heute auf dem Smartphone gespeichert und ganz normal zum Bezahlen oder Geld abheben genutzt werden kann.

Was ist eine digitale Identität?

Digitale Identitäten gehören längst zu unserem Alltag dazu. Wir nutzen sie an sehr vielen Stellen – oft, ohne es zu wissen. Bei Sozialen Netzwerken, Kommunikationsdiensten oder Online-Shopping geht das meist ganz schnell. Einfach mit Nutzername und Passwort registrieren – und schon hat man die nächste digitale Identität geschaffen.

So sammelt jeder Mensch häufig mehrere digitale Identitäten an.

Wie funktioniert eine digitale Identität?

In der realen Welt ist der Nachweis einer Identität unkompliziert. Wenn jemand persönlich vor Ort erscheint, um ein Bankkonto zu eröffnen oder in ein fremdes Land zu verreisen, muss man einfach den Reisepass oder Personalausweis vorzeigen. Damit wird sichergestellt, dass die Person tatsächlich diejenige ist, für die sie sich ausgibt.

So funktioniert das auch in einer Arztpraxis. Mit der elektronischen Gesundheitskarte können Sie sich eindeutig als Versicherter der IKK classic ausweisen.

Genau dieser Nachweis ist in der digitalen Welt problematischer. Wenn wir vor einem Bildschirm sitzen, wissen wir nicht, mit wem wir am anderen Ende der Datenleitung ein Geschäft abschließen. In den allermeisten Fällen braucht es dafür keinen Ausweis. Wir müssen uns noch nicht einmal mit Namen oder Gesicht zu erkennen geben.

Welche Daten sind in digitalen Identitäten gespeichert?

Stattdessen gibt es digitale Identitäten: Sie geben die Möglichkeit, Menschen im Internet zu überprüfen und zu verifizieren. Dafür werden Informationen über die Person gespeichert. Diese Informationen nennt man „Attribute“. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um persönliche Daten wie:

Sind digitale Identitäten sicher?

In digitalen Identitäten sind oftmals sensible Daten gespeichert. Dennoch gehen viele Nutzerinnen und Nutzer sorglos damit um. Sie gehen beispielsweise dazu über, für all ihre Accounts dasselbe Passwort zu verwenden. Damit macht man sich zu einem leichten Ziel für Datendiebstahl.

Ebenfalls problematisch ist es, die Zugangsdaten und Passwörter in den Anmeldesystemen der Betriebssysteme von Apple, Google oder Microsoft zu speichern. Dort liegen die Nutzerdaten dann meist auf Servern, die in der Regel nicht der europäischen Datenschutzverordnung unterliegen. „Die großen Player (Firmen Anm. d. Red.) wissen, was wir Nutzer alles tun, wenn wir uns über diese Plattformen anmelden“, sagt Professor Dr. Norbert Pohlmann, Vorstand IT-Sicherheit im eco-Verband der Internetwirtschaft e.V. Und sie können auch die persönlichen Daten auslesen.

Damit macht man sich gläsern, die Firmen können diese Daten für ihre Zwecke nutzen. Zum Beispiel, um passgenaue Werbung auf Ihrem Smartphone zu schalten.

Sicherheit und Datenschutz bei der GesundheitsID

Genau hier unterscheidet sich die GesundheitsID von den meisten anderen digitalen Identitäten. Die GesundheitsID sorgt dafür, dass Ihre Daten geschützt sind.

Dafür sorgt eine besondere Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die GesundheitsID bindet die Nutzung der IKK classic-App oder IKK classic ePA-App an Ihre Endgeräte. Zum Beispiel ein Smartphone. Um die Apps zu öffnen, brauchen Sie zudem einen Entsperr-Code. Dieser kann auch durch die Anmeldung über biometrische Daten wie Gesichtserkennung oder Fingerabdruck ersetzt werden. Dann muss der Zugang allerdings in regelmäßigen Abständen durch die Eingabe des App-Codes erneuert werden. Diesen müssen Sie sich also gut merken.

Damit sind Ihre Daten einerseits sicher in den Apps gespeichert. Zum anderen können Sie sich ganz einfach und schnell in die Anwendungen einloggen.

Registrierung: So erhalten Sie die GesundheitsID

Die GesundheitsID wird für jeden Versicherten individuell erstellt. Wenn Sie die IKK classic-App oder IKK classic ePA-App installieren, geschieht das ganz automatisch.

Ist die GesundheitsID freiwillig?

Die GesundheitsID ist ein Service, den wir unseren Versicherten anbieten. Das kann jeder für sich entscheiden. Allerdings bringt die GesundheitsID bereits viele Vorteile mit sich: