Digitale Gesundheits­versorgung: So einfach funktioniert sie

E-Rezept, elektronische Patientenakte, Videosprechstunde: Via Smartphone und passender App wird die digitale Gesundheitsversorgung für Patienten zum Kinderspiel. Wir erklären den unkomplizierten, digitalen Weg von der Beschwerde bis zur Behandlung.

Die Welt wird immer digitaler – und das wirkt sich auf unser ganzes Leben aus: Autofahren mit Navigationssystem, Shoppen im Internet oder bargeldloses Bezahlen ist für uns schon lange selbstverständlich. 

Und auch die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet immer weiter voran. Erkrankte suchen nicht nur gezielt im Internet nach Informationen zu bestimmten Symptomen oder Krankheiten. Sie nutzen auch vermehrt Endgeräte wie beispielsweise Fitnesstracker, um ihren Gesundheitszustand zu überwachen. Es gibt aber noch mehr digitale Lösungen, die Patientinnen und Patienten sogar den Weg zur Ärztin oder zum Arzt ersparen.

E-Health: eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Patienten

Keine überfüllten Wartezimmer mehr, keine Ansteckungsgefahr in der Arztpraxis, keine hektische Suche nach dem Versichertenkärtchen: Die medizinische Versorgung des Patienten über Apps, Telefon und Computer macht für die Betroffenen vieles einfacher. Aber wie genau funktioniert das Gesundheitswesen von morgen? Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für IKK-classic Versicherte:

1. Arzttermin online vereinbaren

Immer mehr Ärzte bieten auf ihrer Website eine Terminbuchung an. Heißt, zu jeder Tages- und Nachtzeit kann ein Arzttermin online gebucht werden. Auf die Sprechstundenzeiten ist man zur Terminvereinbarung nicht mehr angewiesen. Neben den Patientinnen und Patienten profitiert auch das medizinische Personal von dieser Entwicklung, da sie entlastet werden und die Praxisbesuchenden online an ihren Arzttermin erinnert werden können. Das steigert die Termintreue.

Sollten IKK classic-Versicherte keinen kurzfristigen Termin erhalten (Psychotherapie ausgenommen), können sie sich einfach in unserer IKK Onlinefiliale einloggen: über den Rechner, mobil per IKK classic-App oder über das Smartphone. Das Team von IKK Med organisiert im Anschluss einen passenden Termin und informiert die Patientin oder den Patienten per Telefon oder E-Mail.

Noch persönlicher wird es in der Videoberatung: In unserer Onlinefiliale wählen Sie Ihren persönlichen Wunschtermin. Hier können Sie auch eine kurze Info zu Fragestellung und Fachgebiet hinterlassen. Anschließend erhalten Sie als Patientin oder Patient per E-Mail eine individuelle TAN samt Link für den Zugang zum virtuellen Wartezimmer. Die jeweilige Expertin oder ein Experte unseres IKK Med-Teams schaltet sich dazu und Ihre medizinische Beratung kann direkt beginnen.

2. TeleClinic: Arzttermin online wahrnehmen

Sie möchten einen ärztlichen Rat oder eine ärztliche Behandlung von zuhause aus – auch außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten? Kein Problem! Mit der TeleClinic-Videosprechstunde erhalten Sie jederzeit die bestmögliche ambulante ärztliche Versorgung, ganz einfach per App. 

Der Praxisbesuch fällt weg und haben in der Regel kürzere Wartezeiten. Die TeleClinic ist rund um die Uhr erreichbar, auch an Sonn- und Feiertagen. Ärzte aus über 40 Bereichen helfen Ihnen bei Kopf- oder Rückenschmerzen, Erkältungen, Blasenentzündungen und vielem mehr. 

Mehr zu TeleClinic

3. Die Elektronische Patientenakte (ePA)

Welche Medikamente nimmt eine Patientin oder ein Patient ein, welche Vorerkrankungen liegen vor, wie sind die Blutwerte, welche Untersuchungen wurden im Vorfeld durchgeführt und wie verliefen frühere Behandlungen? Viele dieser Informationen über die Gesundheit stehen verteilt in den Aktenordnern der Arztpraxen und Krankenhäuser. Beim nächsten Besuch in der Arztpraxis fehlen diese Informationen oft oder liegen nicht rechtzeitig oder nicht vollständig vor.

Genau das soll die ePA ändern: Wichtige Informationen für die Behandlung der Patientinnen und Patienten sollen dadurch schnell und übersichtlich zur Verfügung gestellt werden.

Fragen und Antworten zur ePA

Das kann die ePA-App:

Patientinnen und Patienten können derzeit in der ePA Daten aus bereits vorhandenen Anwendungen und Dokumentationen wie etwa Notfalldaten, Medikationsplan, Arztbriefe, Befunde, Diagnosen oder Röntgenbilder speichern. Außerdem können  Impfausweis, Mutterpass, Untersuchungsheft für Kinder oder Zahnbonusheft in der ePA gespeichert werden. Zukünftig sollen in der ePA auch eigene Daten wie zum Beispiel ein Tagebuch über Blutzuckermessungen abgelegt werden.

Zur ePA-App der IKK classic

So funktioniert die elektronische Patientenakte:

Die ePA-App wird von den Krankenkassen kostenlos zum Download bereitgestellt. Ist die ePA-App auf dem Smartphone oder Tablet installiert, wird sie von den Patientinnen und Patienten lediglich mit den medizinischen Daten und Dokumenten befüllt, die sie dort hinterlegen möchten. Die Datenhoheit liegt allein bei den Patientinnen und Patienten.

Mehr Infos zu ePA und Datenschutz

App

Die IKK ePA

Mit Hilfe der elektronischen Patientenakte haben Sie Ihre Gesundheitsdaten bei Bedarf zur Hand. Wir erklären, wie bei der App Installation und Registrierung funktionieren. Mehr erfahren

Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

Die eAU (elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) ersetzt den bisherigen gelben Krankenschein. Vertragsärzte, Vertragszahnärzte und Krankenhäuser übermitteln nach dem Patientenbesuch die eAU digital an die IKK classic.

Seit dem 1. Januar 2023 werden Arbeitgeber verpflichtend in das elektronische Verfahren mit eingebunden. Sie können die Arbeitsunfähigkeitsdaten ihrer Beschäftigten nur noch elektronisch bei den Krankenkassen abrufen.

Beschäftigte sind nicht mehr verpflichtet, sich um die Weitergabe der Krankmeldung in Papierform an den Arbeitgeber zu kümmern. Sie melden sich dann nur noch unverzüglich – wie bisher auch – bei ihrem Arbeitgeber krank.

4. Digitale Behandlungsmethoden

Auch in den Bereichen Prävention und Behandlung werden digitale Angebote immer mehr zu einer echten Alternative: Hier gibt es bereits eine Vielzahl von Apps und Angeboten auf dem Markt. Mit einigen davon hat die IKK classic spezielle Verträge geschlossen. So haben unsere Versicherten die Gewissheit, dass es sich um qualitativ hochwertige Angebote handelt, und profitieren gleichzeitig von besonderen Konditionen.

Wer beispielsweise eine Ernährungsberatung aufgrund einer Diabetes- oder Neurodermitis-Erkrankung benötigt, findet online passende Fachkräfte, die per Videotelefonie bei ernährungsbedingten Erkrankungen wie Adipositas, Diabetes, Magen-Darm-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen sowie bei Nahrungsmittelallergien, Unverträglichkeiten und Intoleranzen beraten und einen entsprechenden Behandlungsplan vorschlagen.

Auch im Bereich der Pflege gibt es Anwendungen, die nachhaltig unterstützen können. 

Wenn Sie eine zweite Meinung brauchen

Die IKK classic übernimmt die Kosten für eine Zweitmeinung vor bestimmten Eingriffen. Lassen Sie die geplante Behandlung durch anerkannte und unabhängige Experten beurteilen. Mehr zur IKK Zweitmeinung

5. Medikamente per E-Rezept erhalten und bei Bedarf online bestellen

Gesetzlich Versicherte erhalten verschreibungspflichtige Arzneimittel seit neuestem als E-Rezept. Um das E-Rezept zu nutzen, gibt es drei Möglichkeiten: per E-Rezept-App auf dem Smartphone, mittels elektronischer Gesundheitskarte oder als ausgedruckter QR-Code. 

Die E-Rezept-App bietet Ihnen die Möglichkeit, eine oder mehrere Apotheken bezüglich der Verfügbarkeit des Medikaments anzufragen sowie alternative Arzneimittel in Erfahrung zu bringen. Viele Apotheken bieten ihre Produkte mittlerweile online an. Der Bestellvorgang  geschieht in wenigen Minuten und kann in ländlichen Gebieten ein Vorteil sein, wenn die nächste stationäre Apotheke zu weit entfernt ist. Denn mit dem E-Rezept können Sie Ihr Rezept über die App an den Webshop der Apotheke weiterleiten.

Auch die Lieferzeiten sind kurz und betragen zumeist nur 24 Stunden. Per Mausklick ist schon bei der Bestellung zu erkennen, ob ein Medikament sofort verfügbar ist.

Mehr zum E-Rezept

Die IKK classic App

Die IKK classic bietet Ihnen dank verschiedener Kooperationen eine breite Palette an Partner-Apps. Damit Sie bei all den smarten Helfern nicht den Überblick verlieren, haben wir sie unter einem Dach vereint. Diese App-Angebote erreichen Sie:

Zur IKK classic App
  • Tinnitracks

    Sie begleitet ein ständiges Pfeifen im Ohr? Die Tinnitracks-App kann Ihre Ohrgeräusche durch eine passende Playlist dämpfen.

    Mehr zu Tinnitracks
  • Keleya

    Alles für die Schwangerschaft in einer App: Schwangerschaftsbegleitung, Podcasts, praktische Tipps und vieles mehr – Keleya passt sich individuell an Ihre Bedürfnisse an.

    Mehr zu Keleya
  • Nichtrauchercoach

    Sie wollen mit dem Rauchen aufhören? Mit digitaler Unterstützung von NichtraucherHelden.de sagen Sie der Zigarette Lebewohl.

    Zur Online-Rauchentwöhnung
  • Rückenschule

    Ob langes Sitzen oder Knochenarbeit: Unser Rücken macht im Alltag so einiges mit. Die Online-Rückenschule stärkt Ihren Bewegungsapparat und hilft gegen Schmerzen und Fehlbelastungen.

    Zur Online-Rückenschule
  • Fimo Health

    Wer an Long oder Post Covid leidet, hat häufig mit starker Müdigkeit, Erschöpfung oder Konzentrationsstörungen zu kämpfen. Um diesen Menschen zu helfen, gibt es Fimo Health.

    Mehr zu Fimo Health

Ärzte befürworten die digitale Zukunft der Medizin

Nicht nur Patienten, auch Mediziner befürworten die digitalen Fortschritte im Gesundheitswesen. Laut einer Studie, die vom Digitalverband Bitkom zusammen mit dem Ärzteverband Hartmannbund durchgeführt wurde, begreifen sieben von zehn Ärzten digitale Technologien als Chance. Zeitersparnis und bessere Behandlungsmöglichkeiten werden als größte Vorteile angesehen. Zudem glaubt bereits jeder zweite Mediziner an den alltäglichen Einsatz von OP-Robotern im Jahr 2030. „Die Digitalisierung ist der zweite große Entwicklungsschritt der Medizin nach der Einführung von Antibiotika vor rund hundert Jahren," so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Blick in die Zukunft

Digitale Anwendungen werden den Arzt nicht ersetzen, aber sinnvoll unterstützen. Zukünftig werden Patienten mehr Verantwortung übernehmen, indem sie anhand von Apps ihre Vitaldaten kontrollieren und auf diese Weise feststellen können, ob sich ihr Zustand verbessert, die Therapie anschlägt oder sie einen Arzt aufsuchen müssen. Grundvoraussetzung hierfür ist lebenslanges Lernen – das gilt sowohl für den Patienten, als auch für den Mediziner. Die Gesundheitsversorgung wird sich dadurch insgesamt verbessern und flächendeckend gewährleistet bleiben.

„Das Gesundheitswesen wird künftig viel mehr von Daten geprägt sein als heute. Der behandelnde Arzt wird dabei von seinem Kollegen Dr. Data, also Algorithmen und künstlicher Intelligenz, unterstützt, um schnell die beste Therapie auszuwählen. Dank digitaler Technologien bleibt dem Mediziner so mehr Zeit für den Patienten sowie für Diagnosen und Behandlungen abseits der täglichen Routine,“ lautet die Zukunftsprognose von Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

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