Zerbrochenes Herz auf Bildschirm

Liebeskummer: Symptome und die 10 besten Tipps zur Bekämpfung

Liebeskummer ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung, die fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens durchmacht. Es kann schwierig sein, damit umzugehen und sich zu erholen. Doch du bist nicht allein. Wir verraten dir die besten Tipps, wie du deinen Liebeskummer überwinden kannst.

Dein Herz ist schwer? Du weinst viel? Möchtest dich am liebsten für immer in deinem Zimmer vergraben? Liebeskummer kann sehr schmerzhaft sein und leider erleben ihn die meisten Menschen mindestens einmal im Leben. Wir haben aber eine gute Nachricht für dich: Dein Liebeskummer wird vorbeigehen.

Was ist Liebeskummer eigentlich?

Wochen, Monate oder sogar Jahre hast du mit dieser einen Person jede Sekunde deines Lebens geteilt – und jetzt, nach der Trennung, scheint die Person wie ausgelöscht. Ja, ein gebrochenes Herz tut weh. Du fühlst dich traurig, einsam oder verzweifelt. Manchmal hast du auch körperliche Symptome wie Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder Schlafprobleme

Doch was passiert bei Liebeskummer eigentlich in unserem Körper? Wenn wir verliebt sind, schüttet unser Gehirn Glückshormone wie Dopamin, Adrenalin und Oxytocin aus. Wenn wir verlassen werden, sinkt der Dopamin-Spiegel drastisch und es werden vermehrt die Stresshormone Noradrenalin und Cortisol ausgeschüttet. Das kann zu körperlichen Symptomen wie Herzrasen, Schwitzen oder Zittern führen.

Es ist wichtig, dass du dir ausreichend Zeit nimmst, um zu trauern, dir Unterstützung bei Freunden oder Familie suchst und auf deine eigene Gesundheit achtest. Mit der Zeit wird der Schmerz weniger und du wirst wieder glücklich sein – versprochen.

Wie du am besten mit Liebeskummer umgehst, erfährst du außerdem in der neuen Folge #11 des IKK classic-Podcasts mit Vivi und Marco. 

Folge #11: Liebeskummer

In Podcast-Folge 11 sprechen Vivi und Marco über ihre Erfahrungen mit Liebeskummer: Warum tut das Gefühl so weh, wie kommt man damit zurecht und was ist eigentlich ein "Broken-Heart-Syndrom"? Neben Antworten zu diesen Fragen gibt es außerdem Tipps von Autorin Michèle Loetzner ("Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen"), wie man diese Phase am besten überwindet. Zur Podcast-Folge

Welche Symptome gibt es?

Bei jedem Menschen verläuft Liebeskummer unterschiedlich – sowohl bei Männern als auch bei Frauen – mit psychischen und physischen Symptomen. Michèle Loetzner, Autorin des Buchs „Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen“, erklärt: „Wichtig ist die Erkenntnis, dass wir uns das alles nicht einbilden. Etwa körperliche Beschwerden wie Schlafmangel, Unruhe oder Verspannungen. Es gibt nachweisbare hormonelle Zusammenhänge. Deshalb müssen wir als Gesellschaft dringend aufhören, so zu tun, als wäre Liebeskummer emotionaler Quatsch“.

Häufig auftretende Symptome bei Trennungsschmerz sind zum Beispiel:

  • Traurigkeit und Verzweiflung

  • Einsamkeit und Isolation

  • Schlafstörungen und Müdigkeit

  • Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen

  • Körperliche Schmerzen, wie z. B. Bauch- oder Kopfschmerzen

  • Konzentrationsstörungen und Ablenkung

  • Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit

  • Zweifel an der eigenen Selbstwahrnehmung oder Fähigkeit, eine gesunde Beziehung zu führen

Online-Entspannungskurse

Das beste Mittel gegen Stress ist Entspannung. In unseren Onlinekursen lernst du, wie du Stress nachhaltig bekämpfst. Jetzt anmelden! Zu den Online-Entspannungskursen

Die 5 Phasen von Liebeskummer

  • Phase 1: Schock
    Egal, ob du die Beziehung beendet hast oder die andere Person gegangen ist – man kann nicht fassen, dass es wirklich vorbei ist.

  • Phase 2: Verdrängung
    Die Trennung wird verdrängt und du machst dir insgeheim noch Hoffnung, dass ihr wieder zusammenkommt und alles gut wird.

  • Phase 3: Wut und Trauer
    Nach der Verleugnung der eigenen Gefühle und Situation kommt meistens Wut auf und die Trauerphase beginnt. Hier verspürst du Zorn, Trauer oder Angst und es kann zu unüberlegten Handlungen kommen. Versuche darauf zu achten, dich selbst und andere mit deinen unüberlegten Handlungen nicht zu verletzen.

  • Phase 4: Zurück zur oder zum Ex
    In der Phase der Trauer und des Schmerzes sehen Betroffene oft die einzige Lösung darin, die Beziehung wieder aufzunehmen. Viele suchen erneut den Kontakt, andere malen sich die Zukunft in ihrer Fantasie aus.

  • Phase 5: Akzeptanz
    Du bist fast über dem Berg – wir gratulieren dir! Tränen und Wutausbrüche sind nahezu vergessen. Du hast akzeptiert, dass es vorbei ist und merkst vielleicht auch schon, dass es so besser ist.

10 Tipps gegen Herzschmerz

„Was keiner hören will: Sport. Das bestätigen sehr viele Studien“, sagt die Liebeskummer-Expertin Michèle Loetzner. Denn wenn es ohnehin schwer ist, den Alltag zu bewältigen, ist es oft nicht leicht, zusätzlich die Disziplin aufzubringen, Sport zu treiben. „Aber es ist beruhigend zu wissen, dass etwas hilft. Neben Sport hilft jede Art von Ablenkung. Was aber nicht hilft, ist das Hineinstürzen in eine neue Beziehung oder die Suche nach einem Trostpflaster. Das tut am Ende nur doppelt weh“, erklärt die Expertin.

Wir haben für dich zehn Tipps, mit denen du deinen Liebeskummer leichter bewältigen kannst:

  • 1. Nimm dir Zeit, um zu trauern
    Es ist normal, sich traurig und emotional zu fühlen, nachdem eine Beziehung zu Ende gegangen ist. Lass dich davon nicht unterkriegen, sondern nimm dir Zeit, um deine Emotionen zu verarbeiten.

  • 2. Halte dich von deiner Ex-Partnerin oder deinem Ex-Partner fern
    Um über den Liebeskummer hinwegzukommen, ist es wichtig, vor allem in der ersten Trennungsphase den Kontakt zu der Person zu vermeiden. Distanz kann Ruhe schenken und auch auf Social Media solltest du zunächst besser nicht die Aktivitäten verfolgen. Ist einige Zeit vergangen, könnt ihr vielleicht eine Freundschaft aufbauen. 

  • 3. Lenke dich ab
    Verbringe Zeit mit Freunden und Familie – mit Personen, die dir gut tun. Gehe beispielsweise ins Kino, mach Sport oder arbeite an einem Projekt, das dich interessiert. Ablenkung kann dir helfen, dich besser zu fühlen.

  • 4. Schreibe deine Gedanken und Gefühle auf
    Führe ein Tagebuch oder schreibe einen Brief an die Person, indem du alles sagst, was du fühlst und denkst. Das kann dir helfen, deine Emotionen zu verarbeiten und dich besser zu fühlen.

  • 5. Suche dir professionelle Hilfe
    Eine Therapeutin oder ein Therapeut kann dir helfen, deine Emotionen zu verarbeiten und dir Unterstützung geben, um mit deinem Liebeskummer umzugehen.

  • 6. Konzentriere dich auf dich selbst
    Verwöhne dich selbst und tue Dinge, die dir Freude bereiten. Gehe ins Spa, kauf dir etwas Schönes oder lerne etwas Neues.

  • 7. Sprich über deine Gefühle
    Reden kann manchmal Wunder bewirken. Sprich mit guten Freunden oder mit deiner Familie über deine Gefühle.

  • 8. Betrachte es als Chance
    Sieh den Liebeskummer als Chance, dich selbst besser kennenzulernen und zu wachsen. Überlege, was du aus der Beziehung gelernt hast und was du in Zukunft anders machen möchtest.

  • 9. Plane zukünftige Aktivitäten
    Plane Aktivitäten, auf die du dich freuen kannst, wie einen Urlaub, ein Konzert oder ein Treffen mit Freunden.

  • 10. Gib dir Zeit
    Der Heilungsprozess braucht Zeit. Sei geduldig mit dir selbst und lass dir Zeit, um über den Trennungsschmerz hinwegzukommen. Irgendwann wirst du wieder glücklich sein und eine neue Beziehung haben.

Depression erkennen und behandeln

Wir bieten dir einen Überblick über Ursachen, Symptome und Behandlungen einer Depression sowie Präventionsmaßnahmen der IKK classic und wichtige Adressen für Hilfesuchende. Mehr zum Thema Depression

Mit Liebeskummer arbeiten

Oftmals möchte man sich bei Liebeskummer am liebsten in den eigenen vier Wänden verkriechen und die Arbeit vermeiden. Doch Arbeiten kann dir helfen, dich abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen. Es ist okay, mit vertrauten Kolleginnen und Kollegen über deine aktuelle Situation zu sprechen.

Expertin Michèle Loetzner ist aber auch der Meinung, dass es in Ordnung ist, sich bei Liebeskummer krank zu melden. „Man würde sich ja auch nicht mit einem blutenden, gebrochenen Bein zur Arbeit schleppen, warum also mit gebrochenem Herzen? Wir müssen psychische Probleme endlich ernster nehmen. Nur weil sie nach außen oft unsichtbar sind, heißt das nicht, dass sie nicht existieren.“

Ab wann zum Arzt bei gebrochenem Herzen?

Du hast das Gefühl, dass du schon alles getan hast, um den Liebeskummer zu überwinden? Nichts hat geholfen? Dann ist es Zeit, dass du dir professionelle Hilfe suchst.

Michèle Loetzner rät: „Wer über mehrere Wochen nichts essen, sich auf nichts konzentrieren oder nicht schlafen kann, sollte auf jeden Fall zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen. Es ist übrigens kein Makel, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, im Gegenteil. Man weiß heute, dass Menschen mit Liebeskummer ähnliche Symptome haben wie Gewaltopfer. Das sollte man nicht unterschätzen.“

Scheue dich also nicht davor, zuzugeben, dass du Hilfe brauchst und suche dir eine Therapeutin oder einen Therapeuten, um mit der Person offen über alles zu sprechen und die Hilfe zu bekommen, die du benötigst.

Professionelle Hilfe bei Liebeskummer

Du hast niemanden, dem du dich öffnen kannst, um über deine aktuelle Situation zu sprechen oder brauchst professionelle Hilfe? Es gibt verschiedene Anlaufstellen, an die du dich wenden kannst:

Wir danken Michèle Loetzner für das Interview. Ihr Buch „Liebeskummer bewältigen in 99 Tagen“ erschien im Juni 2020 im DuMont-Verlag. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt, darunter Spanisch, Chinesisch und Niederländisch.

  • Zwei Mädchen nehmen einen Tanz für TikTok auf

    Bewegung

    So gesund ist Tanzen: TikTok-Choreos

    Hier erfährst du, warum der TikTok-Trend "Tanzen" nicht nur gesünder und intelligenter machen kann, sondern auch gut für unsere Psyche ist. Artikel lesen

  • Bildzusammenschnitt von Viviane Hähne, die Norman Wolf interviewt

    Tipps

    Spuren im Herzen: Mit Mobbing umgehen

    In unserem Interview berichtet Autor Norman Wolf von seinen Erlebnissen als Mobbing-Opfer in der Schule und wir erklären die Arten von Mobbing. Artikel lesen

  • Jugendliche am Smartphone

    Digitales

    Handysucht erkennen und bekämpfen

    Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter im Alltag. Aber ab wann spricht man eigentlich von Handysucht? Wir verraten, wie man sie erkennt und bekämpft. Artikel lesen